Heimat, Herd und Hetze – Was tun gegen rechte Frauen in Deutschland?!

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Buchpräsentation und Lesung linkspolitischer Poesie am Donnerstag 25. Mai 2023, 19 Uhr im Kollektivcafé Kurbad Jungborn

Kaum waren die „Persilscheine“ geschrieben und einigen Kriegsverbrecher*innen der Pro- zess gemacht, gründeten sich in Westdeutschland bereits wieder Parteien, die Faschismus parlamentsfähig machen wollten. In der NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) betreibt man seit 1964 wieder Holocaustleugnung und xenophobe Hetze. Diejenigen, die dort hetzen, heißen aber nicht nur Adolf oder Walter, sondern auch Edda, Sigrun, Marlene, Gitta oder Stella. Wer sind die führenden Frauen der NPD, die sich im „Ring Nationaler Frauen“ oder als „Mädel“ organisieren, die weibliche Aufopferung für Volk und Familie predigen und Migrant*innen diffamieren? Die französische Historikerin Valérie Dubslaff hat die Rolle der Frauen innerhalb der NPD wissenschaftlich untersucht und stellt ihre Veröffentlichung („Deutschland ist auch Frauensache“. NPD-Frauen im Kampf für Volk und Familie 1964 – 2020 (De Gruyter 2022)) vor.

Wir können faschistischer Hetze und nationalistischem Ausländerhass aber nicht nur mittels politischer Aufklärung begegnen. Auch und besonders die Poesie kann Nicht- betroffenen die verzweifelte Lage näherbringen, in die Migrant*innen gedrängt werden, wenn sie nur Ablehnung oder gar rechten Hass erfahren. Die junge türkische Arbeiterin, Dichterin und NPD-Gegnerin Semra Ertan nahm uns – uns alle, die wir eine vielfältige und freie Gesellschaft wollen – durch ihren öffentlichen Freitod im Mai 1982 in die Pflicht, gegen Gewalt, Hass und Ignoranz aktiv zu werden. Gedichte aus ihrer postum erschienenen Gedichtsammlung Mein Name ist Ausländer (edition assemblage, 2020) werden uns an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben lassen.

Eine Veranstaltung von: ROSAlumni e.V.; Rosa Luxemburg Club Kassel; Förderverein für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung.

Bundesweites Netzwerktreffen: „Entfristung“!

ROSAlumni unterstützt auch in diesem Jahr wieder das bundesweite Vernetzungstreffen des Netzwerks Gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAWiss). Zentrales Thema sind dieses Jahr die Kämpfe zur Entfristung im Zusammenhang mit der Verstetigung des Hochschulpaktes, die aktuell besonders durch die Kampagne Frist ist Frust vorangetrieben werden.

Das Netzwerktreffen findet am 2. und 3. Mai in Berlin statt.

Neben allgemeineren Diskussionen zur Entfristung und Gegenevaluation wird es Aktionen rund um die Bekanntgabe der Verhandlungsergebnisse von Bund und Ländern zum Hochschulpakt geben. Genauere Informationen zum Programm und zur Anmeldung findet ihr hier.

 

ROSAlumni unterstützt das NGAWiss und die Vernetzung des Mittelbaus

Viele ehemalige Stipendiat*innen der Rosa Luxemburg Stiftung sind von den aktuellen Arbeits- und Forschungsbedingungen an Hochschulen und Universitäten betroffen und engagieren sich in den Kämpfen gegen Prekarität und eine Ökonomisierung von Forschung und Lehre. ROSAlumni beteiligt sich an diesen Auseinandersetzungen. In diesem Zusammenhang kooperieren wir mit dem „Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft“ beim Bundesweiten Netzwerktreffen zu der Frage „Wie streikfähig werden?“.

In den Workshops des Vernetzugstreffen werden sicherlich auch Themen aufgegriffen, die sich aus unserer Unterstützung des Netzwerks Prekäres Wissen oder unserer Veranstaltung zu akademischen Arbeitskämpfen in der Türkei und Deutschland ergeben.

Das Treffen wird am 1. und 2. Juni in Berlin stattfinden. Ein vorläufiges Programm, aktuelle Informationen und Hinweise zur Anmeldung und Kinderbetreuung findet ihr hier.